Leserbrief von Ulrich Pieper
Zahlreiche Flüchtlinge aus der Unterkunft Karl-Friedrich-Straße haben einen Brief zu den Vorgängen in Köln verfasst, der uns sehr beeindruckt hat. Sie distanzieren sich nicht nur von den bedrückenden Vorfällen in Köln, sondern bitten um Entschuldigung, obwohl keiner dieser Menschen an den Übergriffen beteiligt war. Diese Form der Anteilnahme verdient unseren Respekt. Die Flüchtlinge merken, wie sehr die Stimmung gegenüber ihnen zu kippen droht. Sie sorgen sich, erneut nicht mehr willkommen zu sein. Und sie wehren sich gegenüber der sehr realen Gefahr, dass ein Teil aus der Mitte der deutschen Gesellschaft völlig unzulässig verallgemeinert (so geschehen beispielsweise auf der letzten Bürgerversammlung in Harpen). Statt gegen Flüchtlinge zu hetzen sollten wir alle einen klaren Kopf behalten und bedenken, dass 100 Ausländer in Köln nicht repräsentativ sind für eine Million Flüchtlinge in Deutschland! Dumpfe reaktionäre Sprüche und Verallgemeinerungen schaden nicht nur den Flüchtlingen, sondern auch unserer Demokratie.
Uli Pieper, IFAK e.V.