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Der Brandanschlag von Mölln 1992 – Film und Diskussionsveranstaltung

1. 06. 2023 / 19:00 - 22:00

kostenlos

Anfang der 90er Jahre kam es zu einem enormen Anwachsen von rassistischer Gewalt gegen Flüchtlinge und Migrantinnen in der Bundesrepublik. Dies lag zu einem an dem ansteigenden Nationalismus nach der deutschen Wiedervereinigung, zum anderen an der breiten Kampagne konservativer und rechter Kreise gegen die Aufnahme von Flüchtlingen und zur Beschneidung des Rechts auf Asyl. Die Pogrome von Hoyerswerda (1991) und Rostock (1992) und die tödlichen Brandanschläge von Hünxe (1991), Mölln (1992) und Solingen (1993) sind heute noch vielen Menschen ein Begriff. Eine kritische Meinung von damals war, dass die Politiker das Feuer reichten, an denen die Nazis ihre Molotovcocktails entzündeten – Biedermänner und Brandstifter. Die so angefachte rassistische Gewalt hätten die Biedermänner dazu genutzt, das Recht auf Asyl in einer Grundgesetzänderung im Juni 1993 stark zu beschneiden und Internierungslager und Abschiebegefängnisse für Flüchtlinge zu installieren. Die nun institutionalisierte Gewalt besänftigte die rassistische und rechte Stimmung in Deutschland nicht. Neben einer großen Zahl Verletzter kam es in Zuge rechter Gewalt ab 1990 bis heute in unserem Land auf weit über 200 Morde aus rassistischen, homophoben und anti-demokratischen Motiven.

Bei dem rassistischen Brandanschlag von Mölln am 24.11.1992 kam die zehnjährige Yeliz Arslan, ihre vierzehnjährige Cousine Ayşe Yılmaz und ihre 51-jährige Großmutter Bahide Arslan ums Leben. Viele andere ihrer Verwandten wurden schwer verletzt. Zu den Überlebenden gehörte auch ihr damals 7jähriger Bruder Ibrahim, den seine Großmutter in nasse Decken wickelte um ihn zu schützen.

Heute wendet sich Ibrahim Arslan zusammen mit weiteren Angehörigen gegen das Vergessen und hält die Erinnerung an die Opfer von Mölln wach.

Wir werden am 1. Juni den Dokumentarfilm „Der zweite Anschlag“ (2018, 64 Min.) zeigen. In dieser Dokumentation kommen neben Ibrahim weitere Opfer und ZeugInnen rechter Gewalt zu Wort. Ibrahim Arslan selbst wird über die Ereignisse von Mölln und seine Erfahrungen und Erkenntnisse zum Rassismus in Deutschland berichten.

Die IFAK e.V. will mit dieser Gedenk- und Erinnerungsveranstaltung an die Opfer rechter Gewalt von Mölln und anderen Orten erinnern, die geschichtliche Bedeutung dieser Ereignisse für unsere Demokratie begreifbar machen und über den Bericht eines Überlebenden einen authentischen Zugang zur Zeitgeschichte vermitteln.

Flugblatt zum Download: Mölln – Film und Diskussionsveranstaltung 2023

Details

Datum:
1. 06. 2023
Zeit:
19:00 - 22:00
Eintritt:
kostenlos
Veranstaltung-Tags:
,

Veranstaltungsort

Holschentor
Talstr. 8
Hattingen, 45525 Deutschland
+ Google Karte
Website:
https://pfd-hattingen.de/