Islamistische Radikalisierung findet nicht im luftleeren Raum statt. Erfahrungen von Diskriminierung und Marginalisierung, globale Krisen und öffentlich-politische Diskurse über Integration und Migration spielen hier ebenso eine Rolle wie das Erstarken rechtsextremer Strukturen, Antisemitismus und soziale Ungerechtigkeit, da diese Themen immer wieder von extremistischen Gruppen und Akteur*innen aufgegriffen und zu Rekrutierungszwecken genutzt werden. Aber auch persönliche Krisen und psychische Belastungen können die Empfänglichkeit für islamistische Ansprachen erhöhen.
Dies stellt die Präventionsarbeit immer wieder vor große Herausforderungen. Um islamistischen Angeboten sowie extremistischer Rekrutierung entschieden entgegentreten zu können sind bedarfsgerechte Formate der Beratung, der Fort- und Weiterbildung und des Wissenstransfers notwendig, um Fachkräfte und Multiplikator*innen passgenau unterstützen zu können.
Mit dem Start der 3. Förderperiode des Bundesprogamms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat KN:IX connect | Verbund Islamismusprävention und Demokratieförderung seine bundesweite Arbeit aufgenommen.
Ziele
Das Verbundprojekt bestehend aus der BAG RelEx, ufuq e.V, modus|zad und IFAK e.V sieht seine Aufgabe darin, die Vernetzung der Akteur*innen im Themenfeld Islamismusprävention zu stärken, Kompetenzen zu bündeln und die fachliche Expertise weiterzuentwickeln. Zudem sollen die Kompetenzen und das Wissen einem breiten Kreis von Akteur*innen und Interessent*innen zugänglich gemacht werden. Zu der Zielgruppe des Verbundprojekts gehören neben Mitarbeiter*innen im Themenfeld insbesondere auch Multiplikator*innen aus den Bereichen Lehrer*innen – Weiterbildung, (Fach-) Hochschulen, Politik und Verwaltung sowie Mitarbeitende aus der Wissenschaft.
Was macht KN:IX connect
KN:IX connect unterstützt nicht nur mit Expertise, Beratungs- und Fortbildungsangeboten und Materialien, sondern sieht gerade auch in der Weiterentwicklung bereits bestehender Präventionsansätze eine wichtige Aufgabe. Es sieht sich selbst als Dienstleister für bundesweite Maßnahmen und Projekte im Phänomenbereich Islamismus .
Im Rahmen seiner Arbeit führt KN:IX connect ein fortlaufendes Monitoring und Bestandsaufnahmen durch, um einerseits einen Überblick über die Entwicklungen der islamistischen Szene zu haben und andererseits die Bedarfe der Präventionsakteur*innen zu erkennen und auf diese mit passgenauen Angeboten reagieren zu können. Dabei ist KN:IX connect bewusst thematisch offen, um auch neue Entwicklungen in angrenzenden Themenfeldern aufzugreifen, die Öffentlichkeit zu informieren und die Zielgruppe vorzubereiten und unterstützen zu können.
Fachliche Debatten werden in unterschiedlichen Formaten, wie Podcasts, Fachveranstaltungen und Publikationen aufgegriffen. Regelmäßige Fachaustausche und Netzwerkaktivitäten mit Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Sicherheitsbehörden dienen dazu, Bedarfe zu erkennen und die Fachkräfte im Feld fortzubilden.
Wie arbeitet KN:IX connect
Die Ziele von KN:IX connect werden in drei Arbeitssäulen erreicht: (I) Impulse & Transfer, (II) Qualitätsentwicklung sowie (III) Strukturentwicklung. Wobei sich die beteiligten Organisationen neben organisationsübergreifenden Aufgaben entsprechend ihrer Expertise in das Verbundprojekt einbringen. ufuq.de ist schwerpunktmäßig für den Bereich Universalprävention zuständig; IFAK e.V. für Sekundär- und Tertiärprävention; modus|zad für den Wissenschaft-Praxis Transfer sowie Monitoring extremistischer Akteur*innen auf Social Media; und die BAG RelEx koordiniert das Gesamtprojekt, vernetzt Fachkräfte und Zivilgesellschaft und vertritt das fachpolitische Interessen im Themenfeld.
