Statement der IFAK zum Krieg in Nahost
Die IFAK verurteilt den Terrorangriff der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel und die Massaker an der Zivilbevölkerung aufs Schärfste. Ungeachtet dessen, wie der Nahostkonflikt politisch bewertet wird.
Massaker an der Zivilbevölkerung stellen keine Form des Widerstands dar, sondern sind menschenverachtender Terrorismus, der nicht zu rechtfertigen ist. Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs hat es weltweit keine vergleichbaren antisemitischen Pogrome gegeben. Wir sind schockiert über das Ausmaß des Terrors und sind besorgt um die weiteren Folgen für die Zivilbevölkerung. Wir trauern um die Opfer und solidarisieren uns mit den Hinterbliebenen der getöteten Menschen in Israel und den palästinensischen Gebieten.
Wir verurteilen jene, die auch hierzulande diese gezielten Tötungen von jüdischen Kindern, Frauen und Männern, die Vergewaltigungen und Entführungen beklatschen, verharmlosen und zu weiteren Pogromen aufrufen. Und wir möchten alle Jugendlichen und Erwachsenen bestärken, die sich jetzt und zukünftig für einen friedlichen Weg einsetzen.
Für uns gilt weiterhin konsequent gegen Antisemitismus in seinen unterschiedlichen Formen, sowie gegen antimuslimischen Rassismus in all seinen Facetten vorzugehen. Pauschalisierungen oder vorurteilsgeleitete Vereinfachungen des gesamten Konflikts oder ganzer Bevölkerungsgruppen führen nicht dazu, dass sich Emotionen und Spannungen beruhigen; im Gegenteil fachen sie erfahrungsgemäß weitere antisemitische und rassistische Gewalt auch bei uns in Europa an.
Wir rufen politische Entscheidungsträge:innen zur Besonnenheit auf, um nicht vorschnell Beschlüsse zu fassen, die die Konflikte hier in Deutschland weiter eskalieren lassen. Wir raten der Politik zum Austausch mit Fachexpert:innen und Kolleg:innen um gemeinsam angemessene Umgangsweisen mit der Situation auf der Ebenen von Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention zu besprechen und auch in die Wege zu leiten. Entschlossenes strafrechtliches Vorgehen gegen antisemitisches Verhalten und konsequentes Verhalten gegen die Billigung von Terrorismus sind notwendig, reichen allein jedoch nicht aus, um der Komplexität des Konfliktes auf seinen unterschiedlichen Ebenen gerecht zu werden und Konfliktsituationen, etwa im Bildungskontext, pädagogisch und politisch bildnerisch aufzugreifen.
Alle, die ein Interesse haben, dass sich die Lage hier nicht weiter verschlimmert, rufen wir dazu auf, sich um Deeskalation hier vor Ort zu bemühen. Wir wissen aus eigener Erfahrung auch, wie herausfordernd, emotional und perspektivenreich die Auseinandersetzung mit den Nahostkonflikt ist. Es gibt keine Alternative zur Suche nach Wegen der friedlichen Konfliktlösung und gerechten Koexistenz, auch wenn das in der jetzigen Situation vielen utopisch oder gar absurd erscheinen mag.
IFAK e.V. Vorstand und Geschäftsführung