Lesung von Jakob Springfeld

Die im Juni 2023 veröffentlichte repräsentative Studie des Else-Frenkel Brunswik-Institutes der Universität Leipzig hat gezeigt, dass sich rechtsextreme Einstellungen bei vielen Ostdeutschen in den neuen Bundesländern verfestigt haben und sie zunehmend mit den Werten der Demokratie fremdeln. Ausländerfeindlichkeit ist dabei das Bindeglied zwischen der gut organisierten rechtsextremen Szene, rechtskonservativen Parteien und deren Wähler*innen und Sympathisant*innen.

Beleidigungen, offener Hass, Gewaltandrohungen und Gewaltausübungen gegen Migrant*innen und bekennenden Andersdenkenden wie Jakob Springfeld, gehören dort mittlerweile zum traurigen Alltag. Der Student und Klimaaktivist Springfeld beschreibt in seinem Buch „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“. den kleinen alltäglichen Horror, dem Andersdenkende ausgesetzt sind und legt dabei die Strukturen rechter Bauernfänger offen. In seinem Buch macht er aber auch das andere Gesicht Sachsens sichtbar: Es steht für Offenheit, Toleranz, Antirassismus und für Demokratie.

Jakob Springfeld ist 2002 in Zwickau geboren und aufgewachsen. In Stuttgart erhielt er die Theodor-Heuss-Medaille für besonderes Engagement für Demokratie und Bürgerrechte. ZEIT-Campus hat ihn zu den 100 wichtigsten Ostdeutschen ernannt. In seinem Buch beschreibt er, warum im Osten der Boden für die Instrumentalisierung von Existenzängsten besonders fruchtbar ist.

Aber struktureller Rassismus und Rechtsextremismus sind Probleme, aus denen eine gesamtdeutsche Bedrohung hervorgeht, in Halle wie in Hanau.

Eine Veranstaltung der AWO-EN in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie – Hattingen.